Er hat den Luxus neu erfunden - Wow-Momente inklusive
Nachhaltigkeit statt Kronleuchter: Der Autor ehrt den “101 Iconic Hotelier of the Year”, der mit altbekannten Luxussymbolen aufräumt, Achtsamkeit zum neuen Statussymbol macht und ein neuartiges Hotelkonzept vorantreibt. Das ist der Hotelier des Jahres 2024.
Oft werde ich gefragt, welches Hotel denn aus meiner Sicht das Beste ist. Dahinter steht aber eigentlich eine andere Frage – nämlich die, wer denn eigentlich der beste Hotelier ist. Denn jedes Hotel steht und fällt mit seiner Führungspersönlichkeit. Wir bei den “101 Besten” haben auf diese Frage eine, wie wir finden, treffende Antwort gefunden, indem wir erstmals mit den Kollegen von “Capital” den “101 Iconic Hotelier of the Year” auszeichnen.
Ausgezeichnet wurde Marco Zanolari, der CEO der Schweizer Hotel- und Restaurantgruppe “The Living Circle”. Denn hier habe ich auch eine Antwort auf die Frage bekommen, was Luxus in der heutigen Zeit eigentlich bedeutet, in der Regionalität und Nachhaltigkeit immer größere Themen werden. Das sind sicher nicht schon dekadente Angebote wie ein Zimmerpreis von 20.000 Euro oder die weltweit größte Wasserkarte, die ich in den vergangenen Jahren erlebt habe. “The Living Circle” dagegen hat eine innovative Kreislaufwirtschaft etabliert, die den Luxusstandard in der Hotellerie neu definiert.
Zanolari hat eine bedeutende Karriere als Hotelier vorzuweisen. Ich durfte vor 25 Jahren bereits mit ihm zusammenarbeiten und seine Führungskompetenz und Ideen begeistern mich seitdem immer wieder aufs Neue. Es ist an der Zeit, diese auszuzeichnen: Marco Zanolari gewinnt den diesjährigen Titel “101 Iconic Hotelier of the Year” und ist damit der beste Hotelier von Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz.
Vorbild und Inspiration
Einige Branchenblätter zeichnen die Top-Hoteliers des Jahres aus. Diese kommunizieren im B2B-Bereich, in dem Zahlen wichtiger sind als das tatsächliche Erlebnis als Gast. Das ändern wir jetzt: Mit der Auszeichnung “101 Iconic Hotelier of the Year” soll der beste Hotelier des Jahres geehrt werden, der durch seine Führungskompetenz herausragende Hotelerfahrungen erschafft, die Gäste beeindruckt und die Hotellerie nachhaltig prägt.
Vorbild oder auch Inspiration – Marco Zanolari ist beides. Der Schweizer studierte an der renommierten “Ecole Hôteliere de Lausanne”, danach zog es ihn in die weite Hotelwelt. Doha, China, Beverly Hills und Maui sind nur einige der zahlreichen Stationen seiner Karriere. Nach vielen Jahren im Ausland kehrte er zurück in die Schweiz, um frischen Wind in das veraltete “Grand Resort Bad Ragaz” zu bringen, was damals bitter nötig war. Dank seiner innovativen Konzepte zählt es heute zu den angesagtesten Luxusresorts weltweit und lockt auch internationale Gäste wie die Musikstars Robbie Williams und Christina Aguilera an.
Zanolari bringt für mich all das mit, was einen exzellenten Hotelier ausmacht: Präsenz, Souveränität, Leidenschaft und eine große Liebe zum Detail – und das, auf der Grundlage seines eigenen Maßstabs, auf einem konstanten Level. Unter seiner Führung blühen Hotels auf. Sein neuestes Projekt begeistert mich ganz besonders: Seit August 2023 hält er bei “The Living Circle” die Position als CEO und ist damit Teil des vielleicht spannendsten Hotelkonzepts, das ich in den letzten Jahren gesehen habe.
“The Living Circle”: Erlebnisse statt Materialismus
Zurück zur Frage nach der Definition von Luxus. Früher reichte der Orientteppich, ein seltener Wein oder ein gutes Filet, um Hochwertigkeit zu signalisieren. Heutzutage sind wir Gäste anspruchsvoller geworden. Es soll gut schmecken und gut aussehen, aber auch die Herkunft spielt eine große Rolle. Das “Wie” ist wichtiger als das “Was”. Genau diesen Grundgedanken finde ich bei “The Living Circle” wieder.
“The Living Circle” ist eine Hotel- und Restaurantgruppe, die mittlerweile 14 Mitglieder zählt. Dazu gehören einige bekannte Schweizer Häuser, etwa das “Storchen Zürich”, “Widder Hotel” und das “Alex Lake Zürich”. Alle sind Top-Hotels in wunderbarer Lage, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die Hotels sind auch vernetzt. So können Gäste von Angeboten profitieren, die die unterschiedlichen Hotels und Restaurants bieten. Für CEO Marco Zanolari bedeutet das jetzt, dass er sich nicht mehr nur um ein Haus, sondern um verschiedene Betriebe an verschiedenen Orten kümmern kann.
Viele Betriebe, ein gemeinsamer Nenner
Teil von “The Living Circle” sind Bauernhöfe der unmittelbaren Umgebung. Sie beliefern die Hotels und Restaurants mit frischen Lebensmitteln aus der Region. Gäste können die landwirtschaftlichen Betriebe besuchen und selbst erkunden, woher die Zutaten fürs Frühstück, den Lunch oder das Abendessen kommen. Das fördert den Respekt vor unserer Umwelt und bietet den Gästen Erlebnisse, an die sie sich garantiert zurückerinnern. Und genau darum geht es letztlich in der Hotellerie: Wow-Momente zu erschaffen!
Viele der Betriebe von “The Living Circle” bestehen seit Hunderten von Jahren und haben ihren Kern in der Landwirtschaft. Hier ist das “Farm-to-Table”-Prinzip also mehr nur als ein schnelllebiger Trend, sondern die natürliche Folge der Markengeschichte.
Innovative Konzepte und fortschrittliches Denken
Mit dem neuesten Mitglied von “The Living Circle” kommt unter Zanolaris Führung außerdem noch eine neue Betriebsform dazu. Das “Château de Raymontpierre” im Jura ist eine Art Retreat-Hotel, das privat gebucht werden kann. Ein kleines Schloss aus dem 16. Jahrhundert mit 14 Zimmern samt Kapelle und Wald, daneben grüne Wiesen, auf denen die Kühe eines weiteren Bauernhofs der Gruppe grasen. Auch hier steht Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Vordergrund.
An Zanolari schätze ich zudem besonders, dass er sich traut, Dinge anders zu machen. Während manche Restaurants das edelste Fleisch einfliegen lassen, setzt er im “Château de Raymontpierre” auf die viel nachhaltigeren Secondary Cuts aus dem regionalen Betrieb. Dass diese erstklassig verarbeitet werden, ist bei den renommierten Köchen, die für “The Living Circle” arbeiten, zu erwarten. Für die Gruppe kochen unter anderem der Schweizer Spitzenkoch Andreas Caminada sowie Stefan Heilemann, Stefan Jäckel und Mattias Roock. So viel Prominenz in der Küche stärkt die Marke und zieht natürlich auch interessierte Nachwuchsköche an.
Im Rahmen meiner Reisen habe ich schon viele Hotels gesehen. Und auch wenn ich mich über ein schönes Gebäude und eine schicke Inneneinrichtung freue – am Ende entsteht das perfekte Hotelerlebnis durch die Menschen, der Umgang mit ihnen und das Gefühl, das sie hinterlassen.
Ein guter Hotelier zieht mal im Hintergrund, mal im Vordergrund die Fäden und verkörpert klare Werte, die nicht nur das Team, sondern auch wir als Gäste spüren können. Ich freue mich sehr darüber, dass wir durch Marco Zanolari, den “101 Iconic Hotelier of the Year”, einen Hotelier in der Branche haben, der uns vermutlich auch in Zukunft immer wieder mit innovativen Konzepten und einzigartigen Hotelerlebnissen begeistern wird.